Um hochwertiges – und vor allem spülmaschinenfestes – Besteck herzustellen, braucht es bestimmte Metalle und Legierungen. Aber woher nehmen, wenn nicht bei der Natur als Primärrohstoff stehlen? Aus Reststoffen der Edelstahlproduktion zum Beispiel.
Inputmaterial
Rückgewinnung
In unseren Anlagen gewinnen wir Metalle nicht nur in großen Mengen, sondern auch mit höchstem Reinheitsgrad zurück.
Aufbereitungsprozess
Um internationalen Importen entgegenzuwirken, spezialisiert sich der europäische und deutsche Edelstahlmarkt auf besonders hochwertige Stähle mit hohen Legierungsbestandteilen. Das heißt, dem Stahl werden wertvolle Komponenten wie Nickel, Chrom oder Molybdän hinzugefügt. Diese finden sich aber nicht nur im Endprodukt, sondern auch in dem, was bei der Produktion als Reststoff anfällt: Metallschlacken und Ofenausbruch. Dementsprechend lohnt es sich, beides gezielt aufzubereiten, um die kostbaren Rohstoffe zurückzugewinnen und der Edelstahl- und Kupferindustrie erneut zuführen zu können. Genau das leisten wir im REMONDIS Lippewerk. Und zwar unter dem Namen LEGRAN.
Aufbereitet werden im Lippewerk in erster Linie Schlacken aus Elektrolichtbogenöfen. In ihnen wird besonders hochwertiger Edelstahl produziert
Hochwertiger Edelstahl entsteht in sogenannten Elektrolichtbogenöfen. Dabei wird elektrische und chemische Energie zum Aufschmelzen von legiertem Edelmetallschrott verwendet. Das Ganze geschieht über Elektroden, die in das Material hineingetaucht werden und dabei Temperaturen von bis zu 3.500 Grad Celsius erzeugen. Neben dem Edelmetallschrott kommen in der Sekundärmetallurgie auch noch bestimmte Legierungselemente in den Ofen hinein, um so Edelstahl in den gewünschten Spezifikationen herzustellen. Während der Produktion setzt sich oben auf dem heißen, flüssigen Edelstahl eine homogene Schlackendecke ab. Sie wird am Ende des Herstellungsprozesses zusammen mit dem noch flüssigen Edelstahl aus dem Ofen abgelassen, von ihm abgetrennt und zum Auskühlen in sogenannte Beete verfrachtet.
Blick in einen Lichtbogenofen
Die Metallschlacke schwimmt auf dem flüssigen Edelstahl und wird am Ende zusammen mit diesem abgelassen
Die hohen Temperaturen und der thermische Prozess führen dazu, dass sich am Ofenrand Reststoffe absetzen bzw. dort festbacken. In regelmäßigen Abständen müssen zudem die Feuerfestmaterialien im Ofen ausgetauscht werden, um eine Beschädigung der Anlage zu vermeiden. Das Material wird dabei regelrecht von den Wänden abgebrochen. Daher auch der Name Ofenausbruch. Er besteht zu großen Teilen aus mineralischen Reststoffen, weist aber auch Spuren der Elemente auf, die dem Edelstahl im Zuge der Legierung zugeführt wurden.
Am Ende des Aufbereitungsprozesses durch LEGRAN steht hochreines Granulat – zum Beispiel aus Kupfer
Nahezu alle in den Schlacken enthaltenen Metalle können zurückgewonnen werden. Zum Aufbereitungsprozess
Das Spezielle an der LEGRAN Metallschlackenaufbereitung im Lippewerk ist die Art und Weise, mit der das Material behandelt wird. Die für die Aufbereitung notwendige Pulverisierung der Schlacken bzw. Ofenausbrüche übernimmt eine Stab- und Kugelmühle aus alten Aluminiumwerkzeiten. Dabei kommt eine Aufbereitungsmethode mit anschließender selektiver Separation zum Einsatz, die in Sachen Qualität und Reinheit der zurückgewonnenen Metalle unerreicht ist. Am Ende profitieren durch die intelligente Umnutzung bestehender Anlagentechnik also nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden. Zudem können wir – auch dank langjährigem Know-how und kontinuierlicher Verfahrensoptimierung – jederzeit kundenspezifische und materialspezifische Lösungen anbieten.
Schlacke mit Metalleinschlüssen
Weitere Details und Kontaktdaten des Geschäftsbereich Metallschlackenaufbereitung unter LEGRAN
Bei der Metallschlackenaufbereitung stehen im Lippewerk enorme Aufbereitungskapazitäten zur Verfügung, was auf die Umnutzung bestehender Anlagen und die ehemalige Betreuung von Großkunden zurückzuführen ist. Im gleichen Maße, in dem die Zahl der Stahlwerke in Deutschland und die damit verbundene Auslastung unserer Anlagen abgenommen hat, können wir Metallschlackenaufbereitung inzwischen auch kleineren Schmelzbetrieben und Gießereien anbieten. Diese können somit unsere Verwertungsmöglichkeit nutzen und verschwenden dadurch nicht mehr die Metalle aus ihren Materialien. Zudem müssen sie sich nicht mehr um die Deponierung ihrer Reststoffe kümmern. Apropos Deponierung: Auch was das angeht, können wir am Lippewerk mit innovativen Ideen überzeugen. So haben wir Technologien entwickelt, um das verbleibende feinpulverige Mineral stark zu entwässern und Platz sparend zu deponieren. Das mittelfristige Ziel ist jedoch, die Deponierung gänzlich unnötig zu machen. Aktuell arbeiten wir an Verfahren, um das Material als Baustoffersatz aufzubereiten.
Ein besonderer Clou bei unserer Metallaufbereitung ist die Prozesswassergewinnung bzw. -behandlung. Genutzt wird Niederschlagswasser, das auf die Deponie fällt und in die Sickerwasserbehandlungsanlage geleitet wird. Dort wird es von Störstoffen gereinigt. Anschließend kommt es in den Mühlen zur Aufmahlung der Schlacken und Ofenbrüche zum Einsatz, um nach der technischen Entwässerung erneut in die Sickerungsanlage gepumpt und gereinigt zu werden. Ein geschlossener Kreislauf also. Überschüssiges Wasser wird nach erfolgter Vorreinigung neutralisiert und in die Emscherkläranlage abgegeben.
31.000 Tonnen entsprechen dem CO2 Ausstoß eines Pkw, der fünfmal um die Welt fährt
Metallschlackenaufbereitung durch LEGRAN lohnt sich nicht nur für Stahlwerke und Co., sondern auch für die Umwelt. Oder anders gesagt: Sie ist aus Gründen des Klimaschutzes sogar dringend notwendig. Jedes Gramm Metall, das in den Stoffkreislauf zurückgelangt, hilft, Energieaufwendungen und Umweltbelastungen zu senken. Denn die Alternative – Wertmetalle aus Erzen zu produzieren – ist extrem energieintensiv und damit CO2-emittierend. Ganz zu schweigen von den Umweltschäden durch Abbau und Transport der natürlichen Ressourcen.
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